Klassische Sprossenfenster

Der traditionelle Look am Haus – Sprossenfenster aus Holz, Kunststoff oder Aluminium

Früher an fast jedem Fenster zu finden, hat sich die Sprosse heutzutage von einer baulichen Notwendigkeit zu einem ästhetischen Statement gewandelt. Während früher die Verglasung großer Flächen einfach noch nicht möglich war, wird der assoziierte Stil heute freiwillig und gern als ästhetisches Element am Fenster eingesetzt. Dabei profitieren auch Sprossenfenster von technischen Entwicklungen, müssen trotz der klassischen Optik praktisch keine Einbußen im Bereich der Wärmedämmung hinnehmen – und unterstützen sogar die Einbruchsicherheit.

Die unterschiedlichen Arten der modernen Sprosse

Sprossenelemente sind heutzutage an praktisch jedem Fenster als optionales Zubehör erhältlich – egal, ob aus natürlich-dämmendem Holz, robustem Aluminium oder kostengünstigem Kunststoff. Man unterscheidet hier üblicherweise zwischen drei Arten von Sprossen, die durch ihre jeweilige Bauart definiert werden:

  • die glasteilende Sprosse
  • die Wiener Sprosse
  • die Helima Sprosse

Bei der glasteilenden Sprosse handelt es sich um die traditionellste Form, die sich vor Jahrhunderten aus den Einschränkungen des Glasbläser-Handwerks entwickelt hat. Hierbei wird die Glasfläche im Fenster auf der horizontalen beziehungsweise vertikalen Ebene in kleinere Glasstücke aufgeteilt, die wiederum durch Sprossen aus Aluminium, Kunststoff oder Holz eingegrenzt werden.

Wiener Sprossen sind wiederum im Prinzip nur Zierelemente – Sprossenfenster dieser Art verfügen über eine durchgehende Glasscheibe, die nur an den Außenseiten durch Sprossen optisch eingeteilt zu sein scheint. Die Fenstersprossen greifen hier also gewissermaßen auf der Innen- und Außenseite um das Glas herum.

Sprossenfenstermodelle in der Helima-Bauweise sind gewissermaßen das Gegenstück zur Wien-Variante. Auch hier besteht die Verglasung aus einer durchgehenden Fläche, allerdings werden die Ziersprossen in dieser Variante im Innenraum zwischen den Glasflächen entlang geführt. Während also Wiener Sprossen außen und innen die Glasfläche umgreifen, werden bei Helima-Sprossenfenstern im Scheibenzwischenraum die Sprossenelemente wiederum von den Scheiben umgeben.

Warum sollte man eine Glasscheibe aufteilen?

Die Aufteilung der Verglasung im Fenster birgt einen offensichtlichen Nachteil in sich: Mehrfachglas mit Gasfüllung verfügt üblicherweise über eine bessere Wärmedämmung als das Rahmen-Material, selbst beim hochwertigen Holzfenster.

Durch die Veränderung der Proportionen wird hier der Uw-Wert potentiell geringfügig verschlechtert. Aber warum sollte man überhaupt glasteilende Sprossenfenster kaufen, wenn hier ein – wenn auch minimaler – Dämmungsnachteil entsteht?

Im Material-Bereich sind für flächenteilende und Ziersprossen praktisch keine Grenzen gesetzt. Selbst in komplexe Bauarten wie Holzfenster oder Kunststofffenster mit Aluminium-Außenprofil sind Sprossenelemente problemlos integrierbar.

Die Antwort ist recht einfach: Die massiven Aluminium-, Holz- oder PVC-Sprossenelemente verbessern die Statik sowohl der Verglasung als auch der gesamten Fensterstruktur.

Hierdurch werden Beschädigungen des Glases nicht nur unwahrscheinlicher, sondern auch kostengünstiger, da nicht bei jedem Schaden die gesamte Glasfläche ausgetauscht werden muss. Diese zusätzliche Stärke erhöht natürlich gleichzeitig auch den Wert des Fensters als effektiver Einbruchschutz.

Die Vorteile der ‚falschen’ Sprosse

Sprossenfenster ohne Aufteilung der Glasfläche besitzen dahingegen natürlich keinen verringerten Uw-Wert, hier muss jedoch wiederum bei jeder Beschädigung der Scheibe die komplette Fläche ausgetauscht werden.

Wiener Sprossenfenster sind hier geringfügig resistenter gegen Beschädigungen der Glasflächen, während beide Typen der ‚falschen’ Sprossenfenster in eingeschränkterem Maße von den Stabilitätsvorteilen der ‚echten’ Sprossenfenster profitieren.

Die tägliche Reinigung gestaltet sich bei der Scheibenzwischenraum-Bauweise der Helima-Fenster natürlich am einfachsten, da hier die zu putzende Glasoberfläche nicht unterbrochen wird.

Ideal für die Nutzung im Denkmalschutz

Dank ihrer klassischen Ästhetik werden Sprossenfenster häufig im Bereich des Denkmalschutzes eingesetzt.

Ein modernes Fenster mit Holz- oder Kunststoff-Rahmen und Mehrfachverglasung sorgt hier für den bei Altbauten dringend notwendigen modernen Wärme- und Feuchtigkeitsschutz, während die Sprossenelemente die ehemals von den Architekten angedachte Optik der Fassade effektiv zu imitieren verstehen.

Gängige Sprossenfenster und ihre Preise

Generell sollte davon ausgegangen werden, dass ‚echte’ – also glasteilende – Sprossenfenster bei den Preisen der ursprünglichen Anschaffung kostenintensiver sind als Modelle mit reinen Ziersprossen. Dies rührt daher, dass der Herstellungsprozess dabei aufwendiger ist, während ‚unechte’ Sprossen aus jedwedem Material üblicherweise nur mit Klebemitteln und Silikondichtungen auf die Glasscheiben geklebt werden.

Gerade für den privaten Bereich ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Sicherheitselemente sind ‚falsche’ Sprossenfenster deswegen die ideale Wahl, da diese die klassische Sprossen-Optik perfekt einfangen und gleichzeitig von der Wärmedämmung einer durchgehenden Glasscheibe profitieren.

In Bereichen, bei denen die Notwendigkeit eines zusätzlichen Einbruchschutzes den Vorteil beim Wärmeschutz überwiegt, kann ein Fenstermodell mit geteilter Glasscheibe jedoch trotz höherer Fertigungskosten langfristig die bessere Wahl sein. Wer alle paar Wochen eine komplette Fensterscheibe wegen Beschädigung auswechseln muss, wird sich nämlich bald wünschen, doch die zusätzlichen einmaligen Kosten ‚echter’ Sprossenfenster auf sich genommen zu haben.

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